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Die Messerschmiede

Das Werkzeug Messer

Messer sind sehr komplizierte Werkzeuge. Ich möchte gerne einen kurze, einfache Erläuterung dazu geben.

Es gibt kein anderes Werkzeuge mit einer so feinen Schneide, dass so viele verschiedene Funktionen erfüllen soll. Ich baue Küchenmesser und suche ständig nach Verbesserungen, um ein breites Feld an Funktionen abzudecken. Ein Messer mit einer etwas stumpfer geschliffenen Schneide, kann z.B. auch kleinere Knochen schneiden. Bei einem Messer mit einer sehr spitzen Schneide wird beim Knochenschneiden die Schneide ruiniert, im Gegensatz kann man es rasiermesserscharf schleifen.

Dazu kommt der Aufbau der Klinge; es gibt unzählige verschieden Stahlsorten, die sich für Messer eignen. Ich selbst arbeite nur mit Carbonstählen, die Rost ansetzen können, aber im Gegensatz zu nicht rostenden Messern, eine sehr scharfe, filigrane und trotzdem standhafte Schneide besitzen. Entscheidend dafür ist hauptsächlich die Einlagerung des Kohlenstoff im Stahl: 0,4 % CO = weniger scharf, aber elastisch und belastbar (Sense, Meißel, etc.), bis 1,5 % CO = sehr hohe Schärfe aber auch sehr spröde (Feilen, Spiral- und Gewindebohrer, etc.). Weitere Informationen zu Stahl.

Bei Damaszenermessern (mehrere Stahlsorten) lege ich einen sehr hoch mit Kohlenstoff legierten Stahl als Schneidenstahl in die Mitte der Messerklinge und kann eine hohe standfeste Schärfe erreichen, weil die Damastschichten aus Stählen mit weniger Kohlenstoff um den Schneidenstahl die Schneide schützen.

Bei Monostahlmessern (eine Stahlsorte) arbeite ich mit nicht zu hoch legierten Kohlenstoffstählen, wo ich beim Schmieden der Klinge den Stahl auf der Schneidenseite im Gefüge verdichte.

Alle Messer werden bei mir geschmiedet, das heißt: Die Klinge wird in Ihrer Form und Beschaffenheit durch hämmern des glühenden Stahls bis kurz vor Bearbeitungsende geformt und blank geschliffen. Das hat den Vorteil, dass der Stahl verdichtet wird und wesentlich höher in der Schneidkraft und der Flexibilität der Klinge ist. Das Gefüge des Stahls ist in der Form und notwendigen Beschaffenheit der Klinge angeordnet. Die einfachere Lösung und die gängigste bei der heutigen Messerherstellung ist, die Klinge aus einem Stück Blech auszuschneiden und die Klingenform zu schleifen. Der Aufbau des Gefüges wird zerschnitten, dem Material wird seine maximale Eigenschaft als Messerklinge genommen.

Gleichzeitig experimentiere ich auch mit Messergriffen und der Lagerung des Messers in der Hand. Jeder Mensch hat eine andere Art mit Messern zu arbeiten und andere Hände. Letzteres gab mir die Idee, die Art und Weise der „Greif und Arbeitsweise“ verschiedener Hände zu analysieren. Zur selben Zeit musste ich meine Schuheinlagen beim Orthopädie Schuster abholen. Dieser fertigt auch massgefertigte Schuhe in Handarbeit. Er war so nett, mir einen kurzen Einblick in seine Arbeit zu gewehren.

Die Messer „Orthomesser“ sind das Resultat, es gibt sie für kleine Hände „S“, dann weiter „M“ und „L“. Auch ist es mir möglich, nach Abnahme eines „Handmusters“ noch genauer auf die Eigenschaft und Grösse der Hand hinzuarbeiten.

Als Griffholz arbeite ich gerne mit roter Mahagoni, die mit der Zeit in dunkelbraun nachdunkelt.
Gerne nehme ich auch weitere Ideen und Wünsche entgegen.